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Laudse

Dass Sie existiert haben sollen, ist nicht belegt.
Dass Ihre Idee überdauerte, zeigen Texte.
Ähnliches gilt für Homer, von dem Sie nichts wussten.

Mir ist nicht klar, wie ich Sie anreden soll.
Sie sind überliefert
und nach fast dreitausend Jahren
so etwas wie ein Meinungsmacher
von dem die neuen Weisen zehren.

Egal, Ihre Gedanken haben Macht.
Es fällt mir schwer, mit Ihnen zu reden,
da ich nicht mit jemandem in den Dialog treten kann,
dessen Antlitz sich mir verwehrt.
Ich sehe gerne meinem Gegenüber ins Gesicht.
Ihres ist das Dau
und dann
nicht nennbar das Dau.
Das De und das Dsching
erklärbar und nicht.
Es ist, als wenn ich das Dasein
oder sagen wir doch, diesen Zustand,
der vergehen wird,
betrachte und dann wieder nicht.
Es ist, als forderten Sie mich auf,
den Steinbruch in Segmente zu teilen,
und dann wieder nicht.

Dass das Leben weniger ist
als eine gefüllte Tasse Welt,
ist bekannt.

Dass Ihre Weisheit,
Leben in Sinn umwandeln kann,
ist Trugschluss.

In Zeiten der Meinungen
degeneriert das Sein zum Reim
und darüberhinaus sind wir nicht gekommen

auch wenn Ihr Testament
den ewigen Zustand der Angst
im Kostüm der Demut offenbart

beginnen die Tage erneut
am harten Streifen der Natur,
versteckt, in einer Schale Zeit.
 
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