Auszüge aus Theaterstücken »

Malte und Wega

Das gesamte Haus eine Verdrängung.
Ein Haus ohne Wände.
Das Dach schwebt über dem Raum.
Zwei Menschen.
Zwei.
Allein zwei.
Furchtsam, beglückt, betagt, ertragend und schleppend.
Diese zweimal zwei Beine.
Unglaublich, bedenkt man die Situation.

Wega: Gemeinsam, mit dir, ich – ich weiß nicht einmal, wie alles aussieht, ohne dich; wie alles auf mich wirken würde, wenn ich allein meinen Weg gegangen wäre.

Malte: Ohne mich ist eben nicht.

Wega: Aber ich würde gerne wissen, wie es sich allein lebt.

Malte: Ist ganz einfach: Sieh dich um!

Wega: Umsehen!

Malte: Ja, schau dich um. Alles ist so, wie du es siehst.

Wega: Ich sehe aber nicht, was ich nicht sehen kann, vorausgesetzt ich würde sehen – ich meine, wenn ich dich nicht hätte, würde ich vielleicht etwas anderes sehen.

Malte: Zum Beispiel?

Wega: Eine schöne, grüne Landschaft.

Malte: Gibt es nicht.

Wega: Natürlich gibt es grüne Landschaften. Wir haben sie doch selbst gesehen.

Malte: Siehst du. Wir! Aber nicht du allein.

Wie aus dem Nichts. Solche Gespräche.
Aus der Ruhe, langsam.
Und doch immer schneller.
Bis nichts mehr übrig ist.
Kein Geräusch. Völlige Ruhe.
Sie machen das in ihrer Zeit.
Die Zeit, die ihre ist.
Von Tag zu Tag die gleiche.
Wieder und wieder.
So lange, bis es leise wird.
Sehr leise.
Niemand mehr da ist.
Nur dieses Haus.
Das langsam eingeschlafen ist.
Sehr langsam.
Und der Traum sich regt.
Der eine Sprache hat.
Die sagen kann: An das Dunkel – Ich kann mich an das Dunkel nicht gewöhnen.
Ruhig.
Nichts stört.
Zwei Menschen.
Zwei.
Allein zwei.
Unglaublich, bedenkt man die Situation.
..........
 
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