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Der Aufbruch Phineus

Kleopatra DIE EINHEIT Phineus

Kleopatra:
Ich war die Frau des Phineus. Königin von Salmydessos am Schwarzen Meer ein Jahrtausend vor der Zeit. Neben Phineus stand ich zwei Jahrzehnte die Schlachten der Tage durch.
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Als Phineus geschlagen wurde in meiner Zeit vom obersten Gott zur Blindheit so schwer dass seine Augen in seinem Gesicht bluteten. Ging er nicht einen Schritt aus seiner Aufgabe. Die Zukunft konnte ihm kein Gott entreißen. Aber blutend stand er wie ein Narr und rechnete mit Worten die Schlachten der nächsten Generationen auf: Im Gleichschritt der Geschichte, von Sieg zu Niederlage und rückwärts nochmal das gleiche. Da stand er und ließ das faule Obst über sich ergehen das das Volk auf ihn warf, denn es hatte Angst vor den blutenden Augen des Phineus. Und das Volk wurde des Werfens nicht müde, bis sich Phineus seinem Blick entzog. Er schleppte sich in die eigenen vier Wände. Von nun an stinkend nach Einsamkeit.


Der Aufbruch 1
Die Straße

DDR Frau:
Ich stand am Fenster. Im Nacken den Atem des Mannes. Im Auge die Straße auf der das Volk ein Strom war. Neunundachtzig im Monat November. Der Mann in meinem Nacken war zehn Jahre Ehe alt und hatte eine Stimme aus der Steinzeit:

Ehemann:
Komm Frau. Wir gehen. Wir müßen jetzt gehen. Alle tun es. Der Tag ist angebrochen an dem wir Auflisten unsre Forderung um einzuklagen unsre Tage die sie uns nahmen vierzig Jahre. Denn es muß vorwärts gehen.

DDR Frau:
Was meint er? Vorwärts gehen. Einreihen in den Strom da unten. Immer hast du dein Maul gehalten. Immer ein andrer. Aus Angst vor den Geistern der Stasi. Und jetzt drückt der Geist da unten. Wer nicht mitmacht ist ein Feigling.
Oder was?
Dachte ich über ihn. Und sprach es nicht aus. Selber eine feige Frau: Die Köchin Die Mutter.
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